Neues zur Sanierung des Adendorfer Freibades

Die gute Nachricht zuerst: Das Adendorfer Freibad soll saniert werden! Die Planungen laufen mittlerweile auf Hochtouren und im Frühling 2025 soll allen Besucher:innen ein grundsaniertes Freibad zur Verfügung stehen! Soweit zumindest der aktuelle Planungsstand. Wird die Sanierung 2024 nicht abgeschlossen, gehen uns knapp 1.3 Mio € Fördermittel verloren. 

Zum Hintergrund: Das Freibad wurde 1974 gebaut, 1999 teilsaniert und hat jetzt ca. 25 Jahre nach der letzten Sanierung einen erheblichen baulichen und technischen Instandsetzungsrückstand. Mit der Sanierung sollen die baulichen und technischen Mängel behoben, Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken grundsaniert, bei der Sprungturmanlage kleinere Sanierungsmaßnahmen vorgenommen, ein neues Rutschbecken geschaffen und der Kleinkindbereich neu gestaltet werden. Die Anlage soll barrierefrei gestaltet und das ganze Freibad durch den Aufbau einer neuen PV-Anlage sowie Umstellung von Gas auf Wärmepumpe deutlich energieeffizienter werden. 

Wir als Grüne Fraktion in Adendorf begrüßen die Sanierung des Freibades ausdrücklich und freuen uns, dass es nun voran geht!

Allerdings… und jetzt die schlechten Nachrichten:

  • Eine Schließung des Freibades im Sommer 2024 wird sich nicht vermeiden lassen.
  • Das Kleinkindbecken soll zurück gebaut und durch einen Wasserspielplatz ohne Kinder-/Planschbecken o.ä. ersetzt werden.
  • Die Sanierung wird die Gemeinde etwa 4.2 Mio € kosten (+ ca. 1.3 Mio € Fördermittel)

Bei der letzten Ausschusssitzung für Kultur, Sport, Freizeit und Tourismus (30.03.2023) haben wir GRÜNE uns vehement dafür eingesetzt, dass es auch weiterhin einen Kinderbereich mit Kleinkindbecken geben soll, um das Freibad für Familien mit kleinen Kindern weiterhin attraktiv zu halten und somit die Wassergewöhnung auch für ein relativ kleines Budget zu ermöglichen. Die Notwendigkeit eines Kleinkindbeckens haben auch die Anwesenden der DLRG in der Ausschusssitzung bestätigt (Ehrenvorsitzender bzw. Vorstandsmitglieder). Bei dem aktuellen Planungsstand soll das Wasser des Wasserspielplatzes versickern. In Zeiten von Wasserknappheit und sinkenden Grundwasserspiegeln in unserer Region ist dieses aus unserer Sicht definitiv nicht tragbar. 

Vielleicht fragt ihr euch, warum es kein Kleinkindbecken mehr geben soll? Gründe sind einerseits, dass der Aufwand des Personals für die Aufsicht in diesem Bereich verringert werden würde. Übrigens, bereits jetzt haben die Eltern die Aufsichtspflicht für ihre Kinder und nicht die Schwimmmeister:innen. Weiterhin soll Geld gespart werden, da ein Raum für die Dosierung des Chlors im Kleinkindbecken entfällt (ca. 40.000 €). Als weitere Gründe wurde Spielspaß für unterschiedliche Altersgruppen angeführt und Risikominimierung, da Wasserhöhe „Null“. Aber genau diese beiden Punkte sehen wir Grünen kritisch. Ein sogenannter Wasserspielplatz ist bestens geeignet für größere Kinder, aber nicht für die ganz Kleinen. 

  1. Welches Kleinkind spielt gern zwischen fröhlich spritzenden Kindern im Grundschulalter? 
  2. Wo, wenn nicht im Schwimmbad unter Aufsicht der Eltern oder anderer Betreuungspersonen sollen Kinder den sicheren Umgang mit Wasser lernen können? 

Gegen einen zusätzlichen Wasserspielplatz bzw. einen Wasserspielplatz mit angrenzendem Kleinkindbecken für unsere Kleinsten haben wir GRÜNEN nichts einzuwenden, sondern würden das sogar begrüßen, zumindest wenn das Wasser nicht ungenutzt im Boden versickert, sondern entweder wieder aufbereitet oder anschließend zur Bewässerung der Grünanlagen genutzt wird. Aber wenn wir die Wahl zwischen Wasserspielplatz ohne Kleinkindbecken oder Kinderbereich mit Kleinkindbecken haben, dann ist unsere Wahl eindeutig für das Kleinkindbecken. 

Auch haben wir kritisch hinterfragt, ob und wie weit eine zumindest eingeschränkte Öffnung des Freibades in 2024 möglich sein. Äußerst ungünstig ist nämlich, dass gleichzeitig auch das Sportbad in Oedeme schließt und somit keine oder kaum Seepferdchenkurse von der DLRG Adendorf, dem TSV Adendorf, geschweige denn von unseren Schwimmmeistern angeboten werden. Im Sommer 2022 wurden 10 Kurse für insgesamt 74 Kinder durchgeführt und 339 Schwimmabzeichen abgenommen. Auch die Ausbildung der Rettungsschwimmer der DLRG und das Schwimmtraining der Vereine wird nicht stattfinden können. Gesundheitsprävention in Form von Wassergymnastik und das immer äußerst gut besuchte Angebot für Frühschwimmer wird somit leider in 2024 ausfallen müssen

Habt ihr Fragen oder Anregungen, wendet euch gerne an uns. Wir freuen uns über neuen Input und halten euch gerne auf dem Laufenden!

Jasmin Lange
Fraktion B90/Grüne, Mitglied im Ausschuss für Kultur, Sport, Freizeit und Tourismus


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